“ADHS-Kind macht Familie kaputt”: Mit Verständnis und Unterstützung gemeinsam mit deinem Kind durch den ADHS-Alltag
Sätze, wie der in der Überschrift, hören wir von Eltern oft. Und in manchen Momenten kann sich das auch genauso anfühlen. Der Alltag mit einem Kind, das ADHS hat, kann sehr herausfordernd sein und nicht nur das Kind belasten, sondern auch dich und die ganze Familie überfordern.
Es ist völlig normal, dass du dich manchmal überfordert fühlst. Studien zeigen, dass Eltern von Kindern mit ADHS häufiger Stress und emotionale Erschöpfung erleben als andere Eltern. Warum ist das so? Zum einen sind es die individuellen Verhaltensweisen deines Kindes: Impulsivität, Aufmerksamkeitsdefizite und Hyperaktivität sind sowohl für dein Kind als auch für deine Familie belastend. Häufig leidet die Qualität der Beziehung in deiner Familie darunter. Doch das Verhalten deines Kindes ist nicht die Hauptursache für die Probleme in der Familie.
ADHS wird oft missverstanden als ein Problem, das ausschließlich im Verhalten des Kindes verankert ist. Doch ein häufiger Grund für Belastungen ist, dass die Familienstruktur nicht auf die Bedürfnisse deines Kindes angepasst ist. Laut dem ADHS-Experten Prof. Dr. Russell Barkley können ein gut auf dein Kind angepasster und strukturierter Alltag sowie eine positive, konsequente und liebevolle Beziehung zu deinem Kind und innerhalb der Familie enorm dabei helfen, das Familienklima zu verbessern und dein Kind optimal in seiner Entwicklung zu unterstützen.
Aber wie geht das?
Wir haben für dich und deine Familie 8 wichtige Tipps im Umgang mit ADHS zusammengestellt, die du sofort umsetzen kannst.
Lesezeit: 10 Min
Wie stärke ich unseren Familienzusammenhalt bei ADHS?
In vielen Familien führt eine ADHS-Diagnose zu Konflikten, Missverständnissen und Spannungen. Du bist damit nicht allein!
Wichtig für den Umgang mit ADHS in der Familie ist es, offen über gemeinsame Strategien und Anpassungen im Familienalltag zu sprechen. Dabei wirkt es oft Wunder, wenn eine Unterstützung von außen, wie z.B. ein Coach oder ein Therapeut, hinzu kommt. Dieser kann bei Spannungen in der Familie als neutrale Person fungieren.
Sofort-Hilfe Tipps für einen besseren Familienzusammenhalt
Tipp 1: Raum für Gefühle und Bedürfnisse
Schaffe ein wertschätzendes Familienklima durch strukturierte Familienzeiten. Dabei darf jedes Familienmitglied seine Gedanken und Gefühle teilen. Strukturierte Familienzeiten können das Familienklima erheblich verbessern, weil ihr dadurch regelmäßig die Gelegenheit habt, eure Gedanken und Gefühle in einem sicheren und unterstützenden Umfeld auszudrücken. Solche Zeiten fördern gegenseitiges Verständnis und Empathie, reduzieren Missverständnisse und stärken das Gemeinschaftsgefühl in eurer Familie. Für Kinder mit ADHS ist diese Struktur besonders wichtig, da sie ihnen hilft, sich sicher und geborgen zu fühlen.
Umsetzung im Alltag:
Entwickelt gemeinsam als Familie klare Routinen und Strukturen, die den Alltag erleichtern und deinem Kind Sicherheit und Orientierung bieten. Gut etabliert hat sich die wöchentliche Familienbesprechung: Vereinbart dafür einen festen Termin in der Woche (ca. 30 Minuten), an dem sich die ganze Familie zusammensetzt. In dieser Zeit kann jeder über seine Erlebnisse, Sorgen und Wünsche sprechen. Ein fester Ablauf (z. B. Begrüßung, Runde der Gefühle, Besprechung von Themen) gibt dabei Struktur und Sicherheit. Ihr könnt diese Runde mit einem schönen Ritual beenden, wie eine Dankbarkeits- oder Komplimenterunde, ein Lied oder ein gemeinsamer Snack.
Tipp 2: Familienressourcen entdecken und stärken
Gemeinsame Ressourcen sind für ein gesundes Familienklima wichtig, denn sie helfen dabei, die individuellen Stärken und Fähigkeiten jedes Familienmitglieds anzuerkennen und zu fördern. Das stärkt eure gesamte Familie und führt zu einem positiven Selbstbild aller Beteiligten. Wenn deine Familie als Team zusammenarbeitet und ihr euch auf die gemeinsamen Ressourcen stützt, könnt ihr Herausforderungen besser meistern und Konflikte reduzieren. Für Kinder mit ADHS ist es wichtig, sich als wertvoller Teil der Familie zu fühlen.
Umsetzung im Alltag:
Wir haben dir hier eine Übersicht mit Übungen zusammengestellt, die dir dabei helfen, Familien-Ressourcen zu aktivieren.
Sehr wichtig ist, dich immer wieder an die einzigartigen Ressourcen deines Kindes mit ADHS zu erinnern. Viele Kinder mit ADHS haben ausgeprägte Fähigkeiten und sind oft besonders:
Hilfsbereit und zugewandt
Neugierig
Kontaktfreudig
Kreativ und ideenreich
Begeisterungsfähig
Nicht nachtragend
Ehrlich
Tipp 3: Tägliche Check-Ins mit deinem Kind
Für alle Kinder ist es wichtig gesehen zu werden - da sind Kinder mit ADHS nicht anders. Frage dein Kind einmal am Tag, wie es ihm geht, was es gerade beschäftigt, sich wünscht oder braucht, und wie es sich fühlt. Alle Gefühle dürfen sein - es gibt keine guten und schlechten Gefühle.
Ein tägliches Gespräch über Gefühle kann eurem Kind dabei helfen, Gefühle differenzierter zu erkennen und hilft euch, mit eurem Kind eine gemeinsames Verständnis über dessen Gefühle zu entwickeln.
Wie kommunizieren wir in der Familie mit unserem Kind mit ADHS?
„Man kann nicht nicht kommunizieren“. Das ist wahrscheinlich das bekannteste Zitat des Kommunikationswissenschaftlers Paul Watzlawick. Kommunikation ist alles. Sie erzeugt Probleme durch Missverständnisse oder unterschiedliche Kommunikationsstile, die jeder von uns hat. So sind auch viele Konflikte in der Familie auf Kommunikationsprobleme zurückzuführen – besonders, wenn ADHS Thema ist. Das Gute ist: Kommunikation kann nicht nur der Auslöser sein, sondern auch ein sehr wichtiger Schlüssel zur Lösung von Familienproblemen.
Sofort-Hilfe Tipps für eine bessere Kommunikation in der Familie
Tipp 4: Etabliert in eurer Familie eine wertschätzende und klare Kommunikation
Sprecht Probleme, Wünsche und eure eigenen Bedürfnisse offen an und hört im Gegenzug den anderen aufmerksam zu. Das Ziel ist, ein Umfeld des Vertrauens und der Sicherheit zu schaffen. Das ist besonders wichtig für Kinder mit ADHS, die manchmal Schwierigkeiten haben, ihre Emotionen zu regulieren und sich verstanden zu fühlen.
Umsetzung im Alltag:
Wenn es in deiner Familie häufiger zu Konflikten oder zum Streit kommt, dann können schlechte Gewohnheiten der Grund dafür sein. Solche Gewohnheiten können dafür sorgen, dass du oder Mitglieder deiner Familie schnell die Kontrolle verlieren, dass ihr voreingenommen seid, dass ihr schon früh morgens einen Befehlston wählt oder dass ihr schon von vornherein erwartet, dass bestimmt alles schiefgeht. Deshalb ist ein Grundbaustein einer guten Kommunikation: Schlechte (Gesprächs-) Gewohnheiten verändern. Identifiziert eure schlechten Gewohnheiten ganz bewusst und offen, damit ihr ihnen neue, gute Gewohnheiten gegenüber stellen könnt. Hier ein paar Beispiele zur Inspiration:
Bei Kritik sofort den Gegenangriff starten -> Aktiv zuhören und prüfen, ob man den anderen richtig verstanden hat; dann die eigene Meinung äußern
In abfälligem Tonfall sprechen -> Neutral sprechen
Vom Thema abkommen -> Beim Thema bleiben
Einander kritisieren -> Positive Dinge hervorheben
Im Anschluss könnt ihr daraus gemeinsam Kommunikationsregeln ableiten. Diese bieten eine Struktur, die hilft, Konflikte konstruktiv zu lösen und die Beziehungen innerhalb der Familie zu stärken. Auf diese Regeln solltet ihr euch in der Familie gemeinsam einigen. Ihr könnt diese Gesprächsregeln aufschreiben und Zuhause aufhängen. Beispiele für Gesprächsregeln können sein:
Ich-Botschaften senden
Aussprechen lassen
Keine Vorwürfe machen
Tipp 5: Aktiv Zuhören
Das klingt erstmal einfach, doch für viele Menschen und vor allem für Kinder mit ADHS ist aktives Zuhören eine Fähigkeit, die erst trainiert werden muss. Aktiv Zuhören heißt, mit der Aufmerksamkeit voll und ganz bei der Person zu sein, die gerade spricht. Es geht darum, sein Gegenüber wirklich zu verstehen. Dazu gehört auch: Blickkontakt halten und gegebenenfalls Rückfragen stellen. Dies hilft dabei, sich in die Bedürfnisse und Perspektiven der anderen Familienmitglieder hinein zu versetzen und trägt zu einem guten gesamten Familienklima bei. Möchtest du eine konkrete Anleitung? Schaue in unserem Artikel Aktives Zuhören vorbei.
Tipp 6: Wertschätzende Kommunikation
Es tauchte an der einen oder anderen Stelle dieses Artikels schon kurz auf: die wertschätzende Kommunikation. Wertschätzung bedeutet im ersten Schritt, dass du Selbstverantwortung für deine eigenen Gefühle und Bedürfnisse übernimmst. Nur wenn du dich selbst reflektieren kannst, kannst du Wertschätzung in der Kommunikation erleben.
Hier ein Beispiel für eine nicht-wertschätzende Aussage:
“Du kommst immer zu spät, ich bin dir wohl egal!”. Die wertschätzende Alternative für diesen Satz thematisiert die eigenen Gefühle und Bedürfnisse: “Ich fühle mich traurig und wütend, wenn du zu spät kommst, weil mir Pünktlichkeit sehr wichtig ist. Ich würde mir wünschen, dass du mir das nächste Mal Bescheid sagst, wenn du später kommst”.
Im zweiten Schritt heißt Wertschätzung in der Kommunikation, die Gefühle und Bedürfnisse des Gegenübers ernst zu nehmen und respektvoll zu behandeln.
Umsetzung im Alltag:
Wertschätzende Kommunikation besteht aus 4 Schritten.
Beobachtung: Neutral und konkret beschreiben und nicht bewerten. Z.B. mit der Frage: “Was habe ich in der Situation konkret beobachtet?” → Ich habe beobachtet, dass du heute Abend nicht wie vereinbart um 18:00 Uhr zuhause warst.
Gefühle: Hier ist die oben beschriebene Selbstverantwortung wichtig, um deine Gefühle zu erforschen und zu kommunizieren. Z.B. mit der Frage: “Welche Gefühle habe ich in der Situation in mir gespürt?” → Ich fühle mich traurig und wütend.
Bedürfnisse: Benenne die hinter deinen Gefühlen stehenden Bedürfnisse. Z.B. mit der Frage: “Was brauche ich?” → Ich brauche Zuverlässigkeit und Verbindlichkeit: ich möchte mich auf die Worte meine Partner:in verlassen können.
Bitten: Formuliere eine konkrete Bitte, um deine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen. Z.B. mit der Frage: “Was wünsche ich mir?” → Ich wünsche mir, dass du das nächste Mal Bescheid gibst, wenn du später kommst. Ich wünsche mir, dass du dich an deine Worte hältst.
Möchtest du die Übung zusammen mit deiner Familie machen?
Ihr benötigt:
Vier verschiedenfarbige Platt Papier oder auch Symbole (diese stehen für die 4 Schritte der wertschätzenden Kommunikation)
Etwas Platz am Boden / in dem Raum wo ihr die Übung machen möchtet
Etwas Zeit (vielleicht 20 Minuten - je nachdem wieviele ihr seid)
Durchführung:
Besprecht eine konkrete Situation, in der es zuletzt zu Unstimmigkeiten oder Streit kam.
Jede der beteiligten Personen kann jetzt Schritt für Schritt die 4 Bereiche der wertschätzenden Kommunikation durchlaufen. Die anderen hören zu. Wichtig: Aussprechen lassen, Wertschätzung für die jeweiligen Gefühle und Perspektiven der anderen, auch wenn das vielleicht nicht das ist, was du dabei gedacht oder gefühlt hast!
Die oder der Zuhörer:in kann nach den 4 Schritten auch gerne antworten. Dabei wichtig: Verständnis und Wertschätzung ausdrücken und auf die Bitte der anderen Person eingehen!( “Vielen Dank, dass du mir deine ehrlichen Gedanken und Gefühle mitgeteilt hast. Ich verstehe, dass meine Unpünktlichkeit dich verärgert hat. Ich werde mich in Zukunft bemühen meine Worte einzuhalten und pünktlich zu sein.”)
Wie kann ich trotz Familienstress durch ADHS auf meine eigenen Bedürfnisse achten?
Als Elternteil von Kindern mit ADHS trägst du eine hohe mentale Last. So kann der Alltag schnell zu einer überwältigenden Belastung werden, die es schwer macht, Zeit für dich zu finden. Doch um deinem Kind das Beste zu geben, ist es auch wichtig, dich um dich selbst zu kümmern.
Sofort-Hilfe Tipp für die eigenen Bedürfnisse
Tipp 7: Me-Time: Zeit für Dich
Tue dir selbst etwas Gutes und plane regelmäßige Auszeiten für dich ein - auch wenn es nur kurze Momente der Entspannung sind. Solche Momente fördern die eigene körperliche und psychische Gesundheit, denn ein häufig unterschätztes Risiko für unsere Psyche ist: Stress. Stress kann Herzprobleme, Schlafstörungen und psychische Erkrankungen wie Depressionen verstärken. Deshalb gilt es, durch regelmäßige Me-Time deine Psyche und deinen Körper zu unterstützen. Selbst kleine Aktivitäten wie ein Spaziergang im Freien, das Lesen eines Buches oder das Hören beruhigender Musik können dazu beitragen, deine Akkus wieder aufzuladen und dein Stressniveau niedrig zu halten. Welche Aktivitäten deine Akkus aufladen, ist natürlich immer individuell. Wenn du gerne mehr darüber herausfinden möchtest, stöbere gern in unserem Artikel über Ressourcen.
Umsetzung im Alltag:
So schaffst du es, dir Zeit für dich einzuplanen: Schreibe dir Post-Its, die dich daran erinnern, dir deine kleine Alltags-Auszeit zu nehmen und klebe sie dir gut sichtbar Zuhause hin (z. B. an den Kühlschrank oder die Wohnzimmertür). Stelle dir einen Wecker zu einer geeigneten Uhrzeit. Überlege dir schon abends, was du am nächsten Tag für dich selbst machen möchtest (Lesen, Spazieren, Badewanne, Sport, …) und schreibe dir deine Idee auf. Zu guter Letzt: Besprich deine Me-Time mit deiner Familie, sodass diese in eurem Familienalltag als fester Bestandteil integriert ist. So können auch deine Familienmitglieder helfen, dich an deine verdiente Auszeit zu erinnern. Irgendwann wird deine Me-Time, wie das Zähneputzen, zur Routine. In unserem Artikel Die Kunst der Familienroutine findest du weitere Infos und Tipps.
Tipp 8: Verantwortungspäckchen packen
Definiert Verantwortungsbereiche in der Familie, sodass nicht die ganze Last auf deinen Schultern liegt. Ein “Verantwortungspaket” umfasst dabei sowohl die Sache an sich (z.B. Einkauf im Supermarkt) als auch die Mental Load der Sache (z.B. Einkaufsliste schreiben oder überlegen, welche Produkte im Haushalt fehlen). Wenn du mehr darüber wissen möchtest, findest du hier einen Artikel zum Thema Mental Load in Familien, in dem wir erklären, warum es sinnvoll ist, sich mit seiner mentalen Belastung zu beschäftigen. Dort haben wir außerdem die sehr wirksame Methode Total Responsibility Transfers erklärt, die bei der Verteilung der Mental Load hilft.
Dein großes „Verantwortungspaket” wird in viele kleine Pakete aufgeteilt, wodurch die ganze Familie Verantwortung übernimmt und so an einem Strang ziehen kann. Haushalt, Terminplanung und Kinderbeschäftigung liegen dann nicht mehr nur in deinen Händen, sondern in der Verantwortung aller Familienmitglieder. Es bietet sich dafür an, Aufgabenlisten und Wochenpläne zu erstellen. Dort können alle Haushaltsaufgaben (wie Einkaufen, Spülen, Staubsaugen, Müll rausbringen etc.) eingetragen und verteilt werden. Die Aufgaben könnt ihr wochenweise rotieren, sodass jedes Mitglied verschiedene Verantwortungen übernimmt. Dies nimmt dir nicht nur den Druck, sondern räumt dir auch Platz für deine Me Time frei.
Fazit: Familien mit ADHS brauchen Verständnis, Geduld und Unterstützung
Das Familienleben ist eh schon eine ganz schöne Herausforderung. Der Umgang als Familie mit einem Kind mit ADHS kann noch zusätzlich fordern. Verständnis, Geduld und Unterstützung kann hier ganz viel bewegen. Indem ihr euch eingehend mit den Herausforderungen auseinandersetzt und gemeinsam nach Lösungen sucht, könnt ihr eure Bindung stärken und euer Kind dabei unterstützen, sein volles Potenzial auszuschöpfen. Mögen die Tipps und Lösungsvorschläge in diesem Artikel euch dabei helfen, euch unterstützt und verstanden zu fühlen, während ihr gemeinsam wachst und lernt.
Wenn du mehr über ADHS erfahren möchtest, dann schaue dir gern meine Doku und mein Video zu dem Thema an:
ADHS – Der lange Weg zur Diagnose (SWR Doku)
https://www.youtube.com/watch?v=FGmwXNnsSJc
ADHS und Autismus – Das Wichtigste im Überblick
Quellen:
1) Theule, J., Wiener, J., Tannock, R., & Jenkins, J. M. (2013). Parenting Stress in Families of Children With ADHD: A Meta-Analysis. Journal of Emotional and Behavioral Disorders, 21(1), 3-17.